Machen Sie sich in diesem Handbuch mit den wichtigsten Linux-Befehlen, -Komponenten und -Anwendungsfällen vertraut.
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Linux ist ein Open-Source-Betriebssystem (OS), das Anwendungen verwaltet und die grundlegenden Funktionen eines Computers unterstützt. Es ist essenziell für die Verwaltung von Hardwareressourcen und die Ausführung von Software. Nach Microsoft Windows und macOS gehört Linux zu den bevorzugten Betriebssystemen für Nutzer, die Open-Source-Software bevorzugen. [1]
Open-Source-Software ist Software, deren Quellcode für jeden einsehbar und veränderbar ist. In der Regel ist sie kostenlos für die Öffentlichkeit verfügbar. Im Gegensatz dazu steht proprietäre (Closed-Source-) Software, die Eigentum einer einzelnen Entität ist und nur lizenzierten Nutzern zur Verfügung steht
Linux ist eine beliebte Plattform für Unternehmen, die Daten, Dienste oder Anwendungen sicher hosten müssen. Die Desktop-Umgebung kann auch auf PCs genutzt werden. Zu den häufigsten Linux-Anwendungsfällen gehören:
Serveranwendung: Linux eignet sich zum Ausführen von Webservern, Dateiservern, Datenbankservern und anderen gemeinsam genutzten Servern, die einen umfangreichen Support erfordern.
Softwareentwicklung: Die Open-Source-Softwareentwicklungstools von Linux erfreuen sich bei Unternehmen großer Beliebtheit. Das weit verbreitete Versionskontrollsystem Git wurde von Linus Torvalds für den Linux-Kernel entwickelt.
Cloud Computing: Die Open-Source-Natur und die hohe Skalierbarkeit von Linux machen es zu einem geeigneten Betriebssystem für Cloud-Infrastrukturen.
Spieleentwicklung: Linux kann auf verschiedenen Plattformen installiert werden, darunter Mobilgeräte und Videospielkonsolen.
Unix ist ein proprietäres Betriebssystem für Desktops, Laptops und Server, das in der Programmiersprache C geschrieben wurde, um eine hohe Portabilität und Anpassungsfähigkeit zu ermöglichen. Während Linux von Organisationen und Einzelpersonen unabhängig von deren technischem Fachwissen genutzt wird, kommt Unix hauptsächlich auf Internetservern, in kommerziellen Distributionen und in großen Organisationen wie Universitäten zum Einsatz.
Betriebssysteme bestehen aus einer Reihe von Programmen, die den Betrieb eines Computers ermöglichen. Ein Linux-basiertes Betriebssystem besteht aus drei Hauptbestandteilen: Kernel, Shell und Programmen. In den folgenden Abschnitten geben wir einen kurzen Überblick über jeden dieser Bestandteile.
Der Linux-Kernel ist das Herzstück eines Linux-Betriebssystems und fungiert als Schnittstelle zwischen Hardware und Software. Er steuert alle zentralen Funktionen und verwaltet essenzielle Ressourcen wie Dateien, Prozesse, Speicher und Geräte, wodurch ein reibungsloser Betrieb des Systems gewährleistet wird.
Eine Shell ist ein spezielles Programm, das Benutzern die Interaktion mit dem Betriebssystem ermöglicht, indem es Befehle interpretiert und ausführt. In Linux fungiert die Shell als Schnittstelle zwischen dem Benutzer und dem Kernel, indem sie Eingaben in ausführbare Anweisungen umwandelt. Linux-Shells lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:
Kommandozeilen-Shell: Eine Kommandozeilen-Shell wird über eine Kommandozeilenschnittstelle (CLI) genutzt. CLIs sind textbasierte Schnittstellen, die Benutzerbefehle verarbeiten und ausführen. Bekannte Beispiele für CLIs sind das Linux-Terminal und die Windows-Eingabeaufforderung.
Grafische Shell: Eine grafische Shell arbeitet mit einer grafischen Benutzeroberfläche (GUI). GUIs ermöglichen die Interaktion mit dem System über visuelle Elemente wie Schaltflächen, Fenster und Symbole, die per Maus, Touch oder Tastatur gesteuert werden können.
Linux-Programme sind typischerweise darauf ausgelegt, eine bestimmte Aufgabe effizient zu erledigen. Diese spezialisierten Programme können auf vielfältige Weise kombiniert werden. Sie sind sozusagen Anpassungselemente, mit denen Sie Ihrem Linux-Betriebssystem bei Bedarf Funktionen hinzufügen können.
Ein Linux-Gerät ist jedes physische oder virtuelle Gerät, das auf Linux basiert und über eine bestimmte Funktionalität verfügt. Beispiele hierfür sind Blockgeräte wie USB-Sticks und Zeichengeräte wie Tastaturen.
Linux-Befehle sind Dienstprogramme des Linux-Betriebssystems. Alle Aufgaben unter Linux können durch Ausführen von Befehlen über das Linux-Terminal ausgeführt werden. Die folgende Liste beantwortet einige der am häufigsten gestellten Fragen zu Linux-Befehlen.
Tipp: Denken Sie daran, dass bei Linux-Befehlen die Groß- und Kleinschreibung beachtet wird.
Unter Linux steht „cat“ für „concatenate“ (verketten). Dieser häufig verwendete, vorinstallierte Befehl dient dazu, den Inhalt von Dateien anzuzeigen, mehrere Dateien zu einer neuen Datei zusammenzuführen oder Inhalte an bestehende Dateien anzuhängen. Zudem kann „cat“ zur Formatierung von Dateiausgaben genutzt werden, beispielsweise durch Nummerierung der Zeilen.
Der Befehl „tar“ (Kurzform für „Tape Archive“) ist ein vielseitiges Tool zur Verwaltung von Dateien unter Linux. Er ermöglicht das Erstellen und Extrahieren von Archivdateien, die mehrere Dateien und Verzeichnisse enthalten. Diese Archive werden oft für Backups, Portabilität und Speicheroptimierung genutzt. In Kombination mit Komprimierungsmethoden wie gzip oder bzip2 lassen sich platzsparende Archivdateien erstellen.
Tarball bezeichnet unter Linux mehrere Dateien, die mit dem Komprimierungsprogramm gzip gepackt und komprimiert werden. Tarballs können zum Verschieben großer Binärdateien verwendet werden.
Echo ist ein integrierter Befehl in Linux, der die als Argumente übergebene Zeichenfolge oder Textzeile anzeigt. Er gibt die Argumente in die Standardausgabe aus.
Der Befehl wc steht in Linux für Word Count. Es handelt sich um einen Hilfsbefehl, der die Wortanzahl, Zeilenanzahl oder Byteanzahl in einer Datei berechnet.
Sudo steht für „Superuser do“ und ist ein Befehlspräfix, das es Benutzern mit den entsprechenden Berechtigungen ermöglicht, Befehle mit Administratorrechten auszuführen. Durch das Voranstellen von „sudo“ können sie Befehle im Namen eines anderen Benutzers, meist des Superusers, ausführen – ähnlich der Windows-Funktion „Als Administrator ausführen“.
Unter Linux ist sh ein Kommandozeileninterpreter, der Befehle in der Shell-Skriptsprache verarbeitet. Durch die Verwendung von sh wird sichergestellt, dass Befehle aus einer Zeichenfolge oder einer angegebenen Datei gemäß der Shell-Syntax interpretiert und ausgeführt werden.
Was ist der Exportbefehl in Linux?
Der Exportbefehl in Linux ist ein integriertes Shell-Kommando, mit dem Umgebungsvariablen erstellt und für untergeordnete Prozesse verfügbar gemacht werden. Dadurch bleiben die definierten Variablen auch in Subshells erhalten, ohne die ursprüngliche Umgebung der übergeordneten Shell zu verändern.
Der Befehl nc (Netcat) ist ein vielseitiges Kommandozeilen-Tool unter Linux, das zum Lesen und Schreiben von Daten über Netzwerkverbindungen verwendet wird. Es eignet sich besonders für System- und Netzwerkadministratoren zur Fehlerdiagnose, Port-Scans, Debugging und einfachen Dateiübertragungen.
Unter Linux ist xargs ein allgemeiner Befehl, der es Benutzern ermöglicht, Befehlszeilen aus der Standardeingabe zu erstellen und auszuführen.
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Statista. „Marktanteile der führenden Betriebssysteme weltweit im Januar 2023, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/828610/umfrage/marktanteile-der-fuehrenden-betriebssystemversionen-weltweit/.“ Abgerufen am 26. März 2025.
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