Was ist eine Berufsschule? Vorteile, Karrieren und Gehälter

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Die Berufsschule, auch Berufsfachschule oder Fachschule genannt, vermittelt gezielt Fähigkeiten, die den Einstieg in das Berufsleben erleichtern sollen. Die traditionellen Bauberufe verzeichnen einen Anstieg des Beschäftigungswachstums, da immer mehr ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen und die Nachfrage nach diesen Berufen steigt. Viele Fachschulen bieten auch eine Ausbildung in Gesundheitsberufen an. Dazu gehören beispielsweise die Ausbildung zum zahnmedizinischen und medizinischen Assistenten. 

In diesem Artikel wird untersucht, was eine Berufsschule ist, wie sie sich von anderen weiterführenden Schulen unterscheidet und welche Berufe und Verdienstmöglichkeiten den Absolventen einer Berufsschule offenstehen. 

Was ist eine Berufsschule?

Berufsschulen sind eine Alternative zu anderen weiterführenden Schulen. Sie konzentrieren sich auf Kenntnisse, die in einem Ausbildungsberuf benötigt werden, wie Schweißen, Kosmetologie, Mechanik, Elektrik oder Gesundheitsdienstleistungen. Im Gegensatz zu weiterführenden Schulen unterrichten sie bis auf Deutsch, Sport, Sozial- oder Wirtschaftslehre sowie Religion oder Ethik keine allgemeinbildenden Fächer, sondern bereiten die Schüler auf die Arbeit in dem von ihnen gewählten Beruf vor. 

Berufsschulen bieten Ihnen die Möglichkeit, sich in Ihrer Branche mit den Werkzeugen, Materialien und Techniken der Berufe vertraut zu machen. Sie verlassen die Berufsschule mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung samt Mittlerer Reife/Lehrabschluss, die Ihre Kenntnisse und Ihre Bereitschaft zur Arbeit belegen. 

Vorteile der Berufsschule

Die Berufsschule bietet zahlreiche Vorteile als Alternative zu anderen weiterführenden Schulen. Berufsschulen bieten oft ein schnelleres Tempo, vermitteln Alltagskompetenzen und sind sehr gefragt, da sie sich auf die Vorbereitung auf die Arbeitswelt konzentrieren. Schauen wir uns die einzelnen Vorteile einmal genauer an. 

Schnelleres Tempo

Das Tempo der Ausbildung ist ein weiterer Vorteil, den Berufsschulen gegenüber weiterführenden Schulen haben. Die Ausbildung an Berufsschulen dauert je nach Programm in der Regel zwei bis drei Jahre, was bedeutet, dass Sie schneller ins Berufsleben einsteigen können als jemand, der über mindestens vier Jahre eine weiterführende Schule oder gar eine Universität besucht. Das schnellere Tempo an Berufsschulen ergibt sich aus der praktischen Ausrichtung auf den von Ihnen gewählten Beruf. An Berufsschulen gibt es nur wenige allgemeinbildende Fächer, so dass die Zeit darauf verwendet wird, die für den gewählten Beruf benötigten Fähigkeiten zu erlernen.

Hohe Nachfrage 

Ausbildungsberufe sind sehr gefragt. Nach Angaben der Deutsche Industrie- und Handelskammer erlebt Österreich historisch niedrige Lehrlingszahlen, so dass viele Betriebe keinen Nachwuchs finden [1]. Hinzu kommt eine Folge des demografische Wandels, wonach ältere Arbeitskräfte in Pension gehen und nunmehr offene Stellen unbesetzt bleiben. Darüber hinaus werden Ausbildungsberufe im Bereich der erneuerbaren Energien dank der Energiewende nach Angaben des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz immer wichtiger. In Österreich trägt man dieser Entwicklung mit der Überarbeitung der für diesen Bereich wichtigen Lehrberufe Rechnung [2]. 

Fünf Berufe für Berufsschulabsolventen 

Die Handwerksberufe umfassen eine Vielzahl von Tätigkeiten. Um Ihnen ein Beispiel für die Möglichkeiten in diesem Bereich zu geben, werfen wir einen Blick auf verschiedene zukunftsträchtige Berufe, ihre Anforderungen und ihr Gehalt. 

Alle Gehaltsangaben sind durchschnittliche Brutto-Jahresgehälter und stammen von Stepstone.at. Sämtliche Beschreibungen zu den einzelnen Berufen samt deren Ausbildungswegen stammen von Ausbildung.de.

Elektriker/in

Durchschnittliches Jahresgehalt: € 49.738 [3]

Laut der Nürnberger Immobilien Börse ist der Beruf als Elektriker zukunftssicher [4]. Elektriker arbeiten an der Wartung, Installation und Reparatur elektrischer Systeme in Gebäuden. Sie sorgen dafür, dass Geräte, Steckdosen und Kommunikationssysteme mit Strom und Energie versorgt werden. Häufig installieren sie neue Systeme oder reparieren alte. Um die Sicherheit der von ihnen installierten und reparierten Systeme zu gewährleisten, müssen sie sich mit den Bauvorschriften des Bundes, der Länder und der Gemeinden auskennen. 

Sie benötigen in Deutschland einen Berufsabschluss, den Sie an einer Berufs- oder Fachschule in Kombination mit einem Betrieb erhalten. In Österreich ist die Meister- oder Befähigungsprüfung Voraussetzung für die Arbeit als selbständiger Unternehmer. 

Pflegefachkraft bzw. Krankenpfleger/in

Durchschnittliches Jahresgehalt: € 52.369 [5]

Krankenschwestern arbeiten mit Pflegekräften zusammen, um die Grundversorgung von Patienten im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Sie führen Aufzeichnungen, wechseln Verbände, helfen Patienten bei der Benutzung der Toilette, legen Katheter und teilen den anderen Krankenschwestern und Ärzten größere gesundheitliche Probleme mit. Oft übernehmen sie auch andere Aufgaben wie beispielsweise das Legen von Infusionen oder das Verabreichen von Mediamenten.

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau dauert drei Jahre und schließt mit einer Prüfung ab. Der Unterricht konzentriert sich auf Biologie, Krankenpflege und Pharmakologie sowie auf klinische Erfahrungen. 

Automechaniker/in

Durchschnittliches Jahresgehalt: € 45.438 [6]

Automechaniker (auch Kfz-Mechatroniker genannt) reparieren und warten Autos und Fahrzeuge. Ihre Aufgaben reichen von mechanischen Systemen, Motoren und Getrieben bis hin zur Fahrzeugwartung, z. B. Reifenwechsel, Ölwechsel und Austausch von Bremsbelägen. Sie müssen die technischen Handbücher kennen und in der Lage sein, ein Problem zu diagnostizieren und zu beheben. Sie arbeiten zunehmend mit elektronischen Systemen und erlernen neue Fähigkeiten zur Reparatur von Elektrofahrzeugen. 

Auch wenn man viele Fertigkeiten in der Schule erlernen kann, ist der beste Weg zu einer erfolgreichen Ausbildung und einem Job als Automechaniker die Berufsschule. Die Ausbildung ist praxisorientiert und auf die Arbeitswelt ausgerichtet. Die Ausbildung als Kfz-Mechatroniker nimmt vier Jahre in Anspruch und erfordert das Bestehen der Gesellenprüfung. 

Dentalhygieniker/in

Durchschnittliches Jahresgehalt: € 38.894 [7]

Dentalhygieniker arbeiten unter der Leitung eines Zahnarztes und bieten Mundpflege, Reinigungen, vorbeugende Maßnahmen und eine grundlegende Aufklärung über die besten Mundhygienepraktiken an. Sie können auch Röntgenbilder anfertigen und den Zahnärzten Patientenprobleme mitteilen. 

Zahnmedizinische Fachangestellte durchlaufen eine dreijährige duale Ausbildung in der Ausbildungsstätte sowie Berufsschule. Während ihrer Ausbildung lernen sie wichtige Grundlagen der Biologie, Chemie und Parodontologie und sammeln klinische Erfahrungen. 

IT-Techniker/in

Durchschnittliches Jahresgehalt: € 51.051 [8]

IT-Techniker helfen Organisationen und Computernutzern bei grundlegenden IT-Fragen. Sie helfen bei der Wartung, Prüfung und Unterstützung von Netzwerken. Sie richten neue Computer ein, warten ältere, aktualisieren und installieren Software und zeigen den Nutzern, wie sie die erforderliche Software verwenden sollen. 

Um IT-Techniker zu werden, benötigt man häufig einen Hochschulabschluss, aber man kann die Ausbildung als IT-Techniker auch in zwei Jahren an einer Fachschule oder in einem Betrieb absolvieren. 

Andere Alternativen zur klassischen weiterführenden Schule

Neben der Berufs- oder Fachschule gibt es weitere kostengünstige Alternativen zu einem Hochschulabschluss. Dazu gehören insbesondere Zertifizierungen und Bootcamps. 

Volkshochschule

Dass sie sehr günstig ist. In vielen Volkshochschulen werden Programme angeboten, bei denen Absolventen Zertifizierungen, Zertifikate und andere Bescheinigungen erhalten. Auch in Österreich ist das Angebot an Kursen umfangreich.

Zertifikate/Zertifizierungen

Zertifikate sind nicht gleich Zertifizierungen. Während Sie ein Zertifikat erhalten können, nachdem Sie einen Kurs in einem bestimmten Bereich absolviert haben, vergeben Berufsverbände Zertifizierungen, die den Inhaber für die Arbeit in der jeweiligen Branche akkreditieren. Ein modernes Beispiel für ein Zertifikat ist das Google Cybersecurity Professional Zertifikat, das Sie auf Coursera finden. 

Bootcamps

Bootcamps lassen sich meist noch schneller abschließen als Berufsschulen oder Zertifizierungskurse. Sie sind oft technikbezogen und dauern in der Regel zwischen einer Woche und sechs Monaten. Bootcamps sind mit hohen Vorlaufkosten verbunden, versprechen aber, dass man schnell Fähigkeiten erwirbt, die einemden raschen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. 

Nächste Schritte

Berufsschulen sind für eine Vielzahl von Branchen eine gute Alternative zu weiterführenden Schulen. Wenn Sie die für einen Einstiegsjob im IT-Bereich erforderlichen Fähigkeiten erwerben möchten, sollten Sie das Google Cybersecurity Professional Zertifikat auf Coursera ausprobieren. Sie lernen in Ihrem eigenen Tempo und erwerben die Fähigkeiten in nur sechs Monaten. 

Häufig gestellte Fragen